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22.09.2022
Deutschlandweit wird in ca. 600.00 Aufzugsschächten bauordnungsrechtliche Forderung nach einer Rauchableitung und Lüftung im Aufzugsschacht durch eine Permanentöffnung erfüllt. Diese führt zu einem Verlust von geheizter bzw. gekühlter Luft, der durch den Kamineffekt im Schacht noch verstärkt wird. Laut Berechnungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg (ifeu), sind in einem Bürogebäude durchschnittlich 7,5 Prozent des Energieverbrauchs mit einem Wärmeverbrauch von 135 kW/m2 auf die permanente Schachtöffnung zurückzuführen.
Um diesen Energieverlust zu verringern, ist es technisch möglich und rechtlich zulässig die permanente Öffnung durch ein automatisches System zur Rauchableitung und Lüftung im Aufzugsschacht (RLA) zu verschließen. Hier sorgt ein Öffnungselement in Verbindung mit einem System zur Erkennung der Luftqualität und Rauchdetektion im Schacht für eine komfortable Lüftung im Normalbetrieb sowie für die Rauchableitung im Brandfall.
Durch den Einbau von RLA-Systemen in den 600.000 bestehenden Aufzugsschächten mit Permanentöffnung lässt sich ein Energieeinsparpotenzial von 7 bis 11 TWh erschließen. Dies entspricht einem vermeidbaren CO2-Ausstoß von ca. zwei Megatonnen. Im Neubau werden die Systeme aufgrund der Dichtheitsprüfung (Blower Door Test), die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) verankert ist, häufig verbaut. Im Bestand schränkt das Investor-Nutzer-Dilemma den flächendeckenden Einsatz jedoch ein. Diejenigen, die in die Maßnahme investieren, unterscheiden sich oftmals von denjenigen, die von der Energieeinsparung profitieren. Daher ist im Zuge der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eine Nachrüstpflicht für Bestandsgebäude notwendig, um das Energieeinsparpotenzial zu realisieren.
Der ZVEI hat zusammen mit dem Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker – Bundesverband e.V. (GIH) das Merkblatt „Hinweise für Energieberaterinnen und Energieberater zu Systemen zur Be- und Entlüftung von Aufzugsschächten“ erstellt. Im Merkblatt werden vor allem die Energieeinsparpotenziale der Systeme aufgezeigt und die häufigsten Fragen, die Energieberaterinnen und Energieberatern zu den Systemen begegnen, beantwortet.