Die Antwort des MIRMI: Indem breite, dezidiert anwendungsorientierte Spitzenforschung vorangetrieben wird, über Fachdisziplinen hinweg, gemeinsam mit Partnern aus Politik, Industrie und der Start-up-Szene. Was das konkret heißt, lässt sich anhand des zweiten Großprojekts des MIRMI nachvollziehen, das im Sommer 2021 an den Start ging: die KI-Fabrik 2030. Der Plan lautet, in den kommenden acht Jahren in Bayern mehrere miteinander vernetzte Produktionsstandorte zu etablieren, an denen flexibel IT- und Mechatronik-Komponenten gefertigt werden. Das bayerische Wirtschaftsministerium investiert 15 Millionen Euro in das Vorhaben.
Vier Teilprojekte füllen das Unterfangen mit Leben: Erstens die Entwicklung feinfühliger Roboter und neuer KI-Algorithmen, um lernende Roboterwerkzeuge für Montagearbeiten hervorzubringen. Flexibilität und Sensitivität sind dabei entscheidende Stichworte. Die Maschinen sollen sich an den Menschen und sein Arbeitsumfeld anpassen – und nicht umgekehrt, wie es heute bei Industrierobotern der Fall ist, die starr ihrer Programmierung folgen. Mensch und Maschine sollen eine lernende Einheit bilden und sicher zusammenarbeiten. „Zweitens entwickeln wir Avatar-Portale für die Maschinenkontrolle und steuerung, um Roboter mithilfe von Virtual-Reality-Devices in Echtzeit aus dem Homeoffice zu steuern“, sagt Maria Danninger. Das Fachpersonal wird mit dem Eindruck, direkt vor Ort zu sein, seinen Aufgaben nachgehen, etwa bei gefährlichen Arbeiten oder wenn beispielsweise wegen einer Pandemie Kontaktbeschränkungen gelten.