Ausgabe 2.2024

Nachhaltig erfolgreich - Effizienzwende jetzt starten

Europa steht im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsräumen. Die hohen Ansprüche der EU an Nachhaltigkeit dürfen gerade deshalb nicht zum Wettbewerbsnachteil werden – sondern müssen zur Chance für Innovationen und weltweit gefragte Produkte und Lösungen avancieren. Die Unternehmen jedenfalls haben sich auf den Weg gemacht, um ihren Beitrag zu leisten. Nun muss auch die Politik nachziehen und mehr Effizienz erlauben.

Echzeit Medizintechnik: Die Rolle von KI wird in der Medizin deutlich zunehmen. Welche großen Chancen KI dieser Branche bietet, aber auch, welche Herausforderungen damit verbunden sind, beleuchtet diese Ausgabe der ampere exemplarisch.

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Liebe Leserin, lieber Leser,

die wiedergewählte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will in den kommenden fünf Jahren Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen, dabei den Klimaschutz aber keineswegs vernachlässigen. Das ist auch aus Sicht des ZVEI der richtige und sinnvollste Weg. Wir brauchen jetzt eine Effizienzwende, die die Unternehmen stärkt. Notwendig dafür ist, dass die zuletzt überbordenden EU-Regulierungen auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werden. Der Fokus muss auf Innovation, Investitionen und unternehmerische Initiative gelegt werden, statt auf immer neue Berichtspflichten. Damit ist gleichermaßen dem Klimaschutz und der Wohlstandssicherung am besten gedient. 

Denn mit klugen Investitionen in die Transformation unserer Infrastruktur – etwa in smarte Stromtrassen für eine umfassende Elektrifizierung von Wirtschaft und Gesellschaft – steigern wir die (Energie-)Effizienz unserer Prozesse erheblich. Zugleich schieben wir Innovationen an, mit denen europäische Unternehmen auf den Weltmärkten erfolgreich sein werden. Langfristig wird uns das aber nur gelingen, wenn wir auch die Generationengerechtigkeit im Auge behalten – nicht zuletzt beim Thema Staatsschulden. Wir haben die Pflicht, unseren Kindern und Enkeln neben einer intakten Umwelt und einer intakten Infrastruktur auch intakte Finanzen zu hinterlassen. Schulden sollten also nur für Investitionen mit einem klaren Rückzahlungsplan aufgenommen werden, nicht für Konsumausgaben.

Bei den einzelnen Investitionen, gerade in Infrastruktur, müssen wir sorgfältig prüfen, was sinnvoll ist. Zwar muss der Staat „technologieoffen“ sein und darf auch keine einzelnen Technologien verbieten oder verunmöglichen. Jedoch käme eine Forderung nach einem völlig „technologieneutralen“ Staat einer finanziellen und politischen Überforderung gleich. Seit vielen Jahren schon behandelt der Staat etwa Energietechnologien und ihre Infrastrukturen unterschiedlich bei Steuern, Abgaben und Umlagen. Und auch künftig wird es nicht gelingen, parallel und flächendeckend Infrastrukturen zu bauen und zu finanzieren, die sich bis in abgelegene Regionen erstrecken. Nachhaltigkeit bedeutet hier also auch: klug Prioritäten setzen. Vorbild für dieses vorausschauende Denken in Generationen können familiengeführte Unternehmen sein, von denen wir zwei in dieser Ausgabe der ampere vorstellen. Sie zeigen exemplarisch, wie nachhaltiges Handeln und wirtschaftliches Wachstum Hand in Hand gehen.


Ihr

Wolfgang Weber
Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung


Erschienen in der Ausgabe 2.2024

Der Mensch bleibt entscheidend

Die Rolle von Künstlicher Intelligenz – von Machine Learning bis zu Large Language Models – wird in der Medizin deutlich zunehmen, sagt Dr. Anke Diehl. Als Chief Transformation Officer und Leiterin der Stabsstelle für Digitale Transformation an der Universitätsmedizin Essen gestaltet sie eine Entwicklung mit, die große Chancen bietet, die Branche aber auch vor Herausforderungen stellt.

Energiewende mit Fragezeichen: Aserbaidschan

Der Staat in Vorderasien ist Gastgeber des kommenden UN-Klimagipfels, gleichzeitig entfallen 90 Prozent der Exporte des Landes auf Öl und Gas. Wie passt das zusammen? Von der Elektrifizierung eines fossilen Champions.

Nachahmen erwünscht

Erbe Elektromedizin ist nicht nur im Bereich der Medizintechnik führend – mit der größten Einzelinvestition in seiner Geschichte setzt das Familienunternehmen auch bei der Nachhaltigkeit Maßstäbe.

„Man muss spannende Geschichten erzählen“

Fast drei Viertel der Mittelständler tun sich mit der Nachfolge schwer. Nicht so das Familienunternehmen Beckhoff Automation, wo bald die nächste Generation übernimmt. Ein Gespräch mit Vater, Tochter und Sohn über die vielen Facetten von Nachhaltigkeit.

Wir sind bereit!

Europa steht im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsräumen. Die hohen Ansprüche der EU an Nachhaltigkeit dürfen gerade deshalb nicht zum Wett­bewerbsnachteil werden – sondern müssen zur Chance für Innovationen und weltweit gefragte Produkte und Lösungen avancieren. Die Unternehmen jedenfalls haben sich auf den Weg gemacht, um ihren Beitrag zu leisten. Nun muss auch die Politik nachziehen und mehr Effizienz erlauben.

Thorsten Meier
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