Denn mit klugen Investitionen in die Transformation unserer Infrastruktur – etwa in smarte Stromtrassen für eine umfassende Elektrifizierung von Wirtschaft und Gesellschaft – steigern wir die (Energie-)Effizienz unserer Prozesse erheblich. Zugleich schieben wir Innovationen an, mit denen europäische Unternehmen auf den Weltmärkten erfolgreich sein werden. Langfristig wird uns das aber nur gelingen, wenn wir auch die Generationengerechtigkeit im Auge behalten – nicht zuletzt beim Thema Staatsschulden. Wir haben die Pflicht, unseren Kindern und Enkeln neben einer intakten Umwelt und einer intakten Infrastruktur auch intakte Finanzen zu hinterlassen. Schulden sollten also nur für Investitionen mit einem klaren Rückzahlungsplan aufgenommen werden, nicht für Konsumausgaben.
Bei den einzelnen Investitionen, gerade in Infrastruktur, müssen wir sorgfältig prüfen, was sinnvoll ist. Zwar muss der Staat „technologieoffen“ sein und darf auch keine einzelnen Technologien verbieten oder verunmöglichen. Jedoch käme eine Forderung nach einem völlig „technologieneutralen“ Staat einer finanziellen und politischen Überforderung gleich. Seit vielen Jahren schon behandelt der Staat etwa Energietechnologien und ihre Infrastrukturen unterschiedlich bei Steuern, Abgaben und Umlagen. Und auch künftig wird es nicht gelingen, parallel und flächendeckend Infrastrukturen zu bauen und zu finanzieren, die sich bis in abgelegene Regionen erstrecken. Nachhaltigkeit bedeutet hier also auch: klug Prioritäten setzen. Vorbild für dieses vorausschauende Denken in Generationen können familiengeführte Unternehmen sein, von denen wir zwei in dieser Ausgabe der ampere vorstellen. Sie zeigen exemplarisch, wie nachhaltiges Handeln und wirtschaftliches Wachstum Hand in Hand gehen.
Ihr
Wolfgang Weber
Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung