Kontinent der Chancen
Eine breit angelegte Kooperation aus Unternehmen und Organisationen engagiert sich in Marokko für den Ausbau der Elektro- und Digitalindustrie in Afrika.
Das Magazin der Elektro- und Digitalindustrie
Ausgabe 1.2024
Europa hat sich, seinen Bürgerinnen und Bürgern und seinen Unternehmen Fesseln angelegt – teils unnötig. Im internationalen Wettbewerb kommt es jetzt darauf an, die Bremsen zu lösen. Nur dann kann der Kontinent sein Potenzial voll entfalten. Und weltweit weiter auf Augenhöhe mitspielen.
Echzeit Automatisierung: Industrial 5G hält derzeit Einzug in immer mehr Fabrikhallen. Die Funktechnik kann zu einem wichtigen Baustein für die Smart Factory werden – auch dank der ZVEI-Arbeitsgemeinschaft 5G-ACIA. Ebenso bremst mangelnde Datenverfügbarkeit und das Fehlen offener Standards heute noch die Digitalisierung im Bereich der Antriebe. Das Verbundprojekt „Antrieb 4.0“ will das ändern.
Liebe Leserin, lieber Leser,
vom 6. bis 9. Juni findet die Europawahl 2024 statt. Zum zehnten Mal sind die Bürgerinnen und Bürger Europas aufgerufen, ihr Parlament zu wählen. Der Urnengang findet in einer geopolitisch schwierigen Zeit statt – umso wichtiger ist es deshalb, dass wir als Wählerinnen und Wähler ein Zeichen für eine starke und zukunftsfähige Europäische Union setzen.
Der ZVEI steht uneingeschränkt hinter der europäischen Idee. Der Binnenmarkt und die gemeinsame Währung sind die Grundlage unseres Wohlstands. Insbesondere die Elektro- und Digitalindustrie profitiert vom gemeinsamen Wirtschafts- und Währungsraum.
Zugleich muss sich die EU aber weiterentwickeln, wenn sie auch künftig ein Garant für Wohlstand sein will. Vor allem die wachsende Zahl der Regulierungen überfordert die europäischen Unternehmen. Hier ist eine Umkehr überfällig – die Bürokratie muss entschlossen zurückgedrängt werden. Ein Beispiel ist das EU-Lieferkettengesetz, das wir sowohl in seiner deutschen als auch seiner europäischen Ausprägung immer scharf kritisiert haben. Es mag in der Sache gut gemeint sein, erweist sich in der Praxis aber als kontraproduktiv.
Für mehr Resilienz brauchen wir neue Freihandelsabkommen. Darum muss die EU ihre ambitionierte Handelsagenda fortführen, neue Freihandelsabkommen verhandeln und diese rasch umsetzen. In den Verhandlungen sollte die EU stärker auf Pragmatismus setzen – denn heute haben alle Staaten weltweit wesentlich mehr potenzielle Handelspartner als noch vor 15 Jahren. Mit Maximalforderungen wird es uns schwerfallen, beispielsweise all jene Rohstoffe zu erhalten, die wir für die nachhaltige Transformation unserer Industrie brauchen.
Die Europäische Union ist ein einzigartiges Friedensprojekt und ein Hort der Stabilität. Das müssen wir bewahren – auch, indem wir wirtschaftlich stark bleiben. Wir als Elektro- und Digitalindustrie sind überzeugt: Europa kann mehr, man muss es nur lassen. Als Verband und als Branche wollen wir dazu unseren Beitrag leisten – mit dieser ampere und mit vielen „electrifying ideas for Europe“!
Ihr
Dr. Oliver Blank
ZVEI-Bereichsleiter Global Affairs
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28.884 Friedenstage wird es in den Ländern der EU zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 und dem Start der Europawahl am 6. Juni 2024 gegeben haben.