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WORKERBASE

Das Start-up Workerbase, Gewinner des ZVEI-Startup-Pitches im Frühjahr 2021, bindet das Fabrikpersonal besser in den Produktionsprozess ein. Gründer Norman Hartmann startete mit seiner Idee in einem Großkonzern – und wagte dann den Buy-out.

 

Das Internet of Things verknüpft Maschinen, Fabriken und oft auch mehrere Standorte, um die Industrieproduktion effizienter zu machen. Vergessen werden dabei oft, zumindest sagt das Norman Hartmann, die Beschäftigten. Um das zu ändern, gründete der heute 48-Jährige 2017 gemeinsam mit Thorsten Krüger und Hamid Reza Monadjem in München das Unternehmen Workerbase. Die Grundidee besteht darin, alle Elemente der Produktion – also Maschinen, Materialien, Produkte und eben auch die Menschen – über einen digitalen Zwilling miteinander zu verbinden. Das System hilft den Planerinnen und Planern in den Fabriken dabei, den aktuellen Status ihrer Produktion vollständig zu überblicken. „Sie können zum Beispiel Aufgaben per Tablet, Smartphone und immer häufiger auch Smartwatches an die Beschäftigten geben, die gerade frei sind, die passenden Kompetenzen haben und am nächsten dran sind“, erklärt Hartmann, der in Osnabrück Informatik studierte. „Die Leer- und Durchlaufzeiten sinken, die Abläufe werden straff er, die Produktion flexibler.“ Ohne die Daten aus den Arbeitsprozessen ginge es in Zukunft nicht, sie seien die Grundlage für die nächste Stufe der Optimierung. „Wir sind schon jetzt in der Lage, Prozessabläufe vorherzusagen und die Produktion entsprechend in Echtzeit anzupassen“, sagt Hartmann, der mit seiner ersten Firma ab 1996 Internetseiten entwickelte und unter anderem bei Vodafone ein Innovationsteam leitete.

2015 wechselte er zu Siemens, mit „vielen Ideen im Gepäck“. Eine davon war der „Connected Worker“. Mit seinem Team forschte Hartmann an dem Thema, baute die ersten Prototypen der späteren Workerbase-Software und stellte schnell fest, dass das Konzept auch für andere Firmen interessant ist. Gemeinsam mit seinen beiden Mitgründern, die er bei Siemens kennen lernte, strebte er einen Buy-out an, der mithilfe von Investoren gelang. Seitdem verkauft Workerbase sein Produkt als Software-as-a-Service auf eigene Rechnung  –  und hat auf seiner Kundenliste neben Siemens auch andere renommierte Unternehmen wie GKN, Porsche und Festool.

 

Text Marc-Stefan Andres | Bild Workerbase | Bearbeitung Barbara Geising

 

Dieser Artikel ist in der Ausgabe 4.2021 am 6. Dezember 2021 erschienen.



Erschienen in der Ausgabe 4.2021

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